Microsoft lässt antikes Olympia wiederauferstehen

Wer sich in der Zeit zurückversetzten und die Wunder des antiken Griechenlands bestaunen möchte, muss schon bald nicht einmal mehr sein Zuhause verlassen. Denn Microsoft hat eine neue Zusammenarbeit mit der Regierung in Athen angekündigt, bei der die Ruinen der alten Stadt Olympia digitalisiert werden sollen.

Die Animation des antiken Olympia ermöglicht es dem Besucher, durch die Straßen der archäologischen Stätte in einer der wichtigsten Epochen der Geschichte zu wandeln. Der Austragungsort der antiken Olympischen Spiele, der mehr als 2000 Jahre alt ist, soll mit Hilfe von künstlicher Intelligenz ausgemessen und digitalisiert werden. Anschließend soll es möglich werden, diesen digitalen Raum mit einer App bequem von zu Hause aus von überall auf der Welt her zu betrachten.

Das alte Olympia so erleben, wie es vor über 2000 Jahren war (Youtube Video)

Insgesamt sind im Rahmen des Projekts 27 Denkmäler aus Olympia dreidimensional rekonstruiert worden, darunter das Stadion, die wichtigsten Tempel für Zeus und seine Gattin Hera sowie die Werkstatt des Phidias’, in der die Sitzstatue entstanden war. Um die notwendigen Daten zu erheben, wurden mit Kameras auf Stativen wie auf Drohnen Hunderttausende Bilder der archäologischen Stätte aufgenommen. Programme verarbeiteten mittels künstlicher Intelligenz diese Informationen zu Modellen, die so genau sind, dass sie fotorealistisch wirken.

Für Besucher vor Ort soll es außerdem möglich werden, die Ruinen mit einer Augmented-Reality-Brille zu besuchen, die Informationen direkt in die Umgebung einblendet, die ansonsten nicht ersichtlich wären. So können beispielsweise Ruinen vervollständigt werden, sodass das ursprüngliche Gebäude sichtbar wird, oder es können nützliche Informationen oder Datenpunkte in die Umwelt eingeblendet werden.

Der attische Bildhauer Phidias schuf die Zeus-Statue vor etwa 2450 Jahren – so dürfte sie ausgesehen haben.

Für diese Zwecke hat Microsoft die „AI for Cultural Heritage“-Initiative ins Leben gerufen. Mit ihr soll es möglich werden, in Zukunft auch weitere antike oder wertvolle Orte zu digitalisieren und somit für eine längere Zeit zugänglich zu machen.

Das Projekt, welches unter dem Namen „Common Grounds“ („gemeinsame Plattform“ oder auch „eine gemeinsame Basis“) ausgeführt wird, wurde mit einer Microsoft AI – einer künstlichen Intelligenz – und einer Partnerschaft mit dem Unternehmen Iconem umgesetzt. Iconem hat sich darin spezialisiert, historische Stätten in 3D zu digitalisieren. Hierfür benutzt das Unternehmen sowohl Kameras am Boden als auch Drohnen, die tausende Bilder aufnehmen. Microsofts künstliche Intelligenz nutzte diese Bilder dann, um 3D-Modelle zu erstellen.

Die kulturellen Implikationen dieser Technologie sind schier endlos. Zum ersten Mal in der Geschichte können Besucherinnen und Besucher von überall auf der Welt den Geburtsort der Demokratie, die antike Stadt Olympia, besuchen und die Geschichte aus erster Hand selbst miterleben. Das Projekt wird es kommenden Generationen ermöglichen, unsere Vergangenheit auf ganz neue Art zu erkunden.

Modell der heiligen Stätten von Olympia im Olympischen Museum in Athen

Menschen, die Griechenland und Olympia tatsächlich besuchen, können wie erwähnt noch weitere Angebote des Projekts in Anspruch nehmen. Mithilfe der zugehörigen App können Menschen vor Ort per Augmented Reality Gebäude aus Ruinen wieder auferstehen lassen. Im olympischen Museum kann eine Mixed-Reality-Ausstellung besucht werden, die Microsofts HoloLens zum Einsatz bringt.


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