Und schon wieder eine Star-Trek Fiction mehr, die dem zarten Reich der Fiktion entrissen und brutale Wirklichkeit wird. Nach dem Communicator, der bereits die Motorola Klapptelefone aus den 90er Jahren inspirierte, dem Universalübersetzer, der gerade mit dem Skype Translator Gestalt annimmt und dem Replikator, der über den 3D-Drucker die Phantasien von Raumschiff Enterprise real werden lässt, fehlt eigentlich nur mehr das Beamen – auch Teleportation genannt.
Nun haben sich die Star-Trek Fans bei Microsoft auch diesem Problem gewidmet. Nicht zuletzt, um dieses interessante Betätigungsfeld nicht komplett Quantenphysikern wie dem (hochverehrten) Professor Zeillinger überlassen zu müssen. Und auch gleich mit entsprechend höherer Alltagstauglichkeit, als sich uns der derzeitige Stand des Beamens von Elementarteilchen darstellt. Aber damit vermische ich sowieso Äpfel mit Birnen. Was hat denn auch Grundlagenforschung mit Alltagstauglichkeit zu tun? Dafür gibt es ja die anwendungsorientierte Forschung, die als Brückenkopf zum innovativen Produkt fungiert. Und genau aus dieser Ecke gibt es Neues – aus dem Microsoft Labor für anwendungsorientierte Forschung. Und die Idee dahinter ist nichts geringeres als die Hologramme, die man aus SF Filmen kennt, zu echtem Leben zu erwecken.
Und damit sind wir wieder mal bei der HoloLens angelangt In diesem Blog habe ich schon öfters über das interessanteste Experimental-Produkt von Microsoft geschrieben – der Augmented Reality Brille HoloLens. Das spannende daran ist die Vermischung zwischen Realität und holografischer Projektion. Es wird damit nicht wie bei anderen Brillen eine komplette künstliche Realität erzeugt, sondern es werden holografische Objekte aus dem Computer auf die Netzhaut und damit in den realen Raum projiziert.
Damit ergeben sich völlig neue Möglichkeiten. Wie zum Beispiel die der “Holoportation”, über die vor wenigen Tagen Microsoft Research mit globaler Aufmerksamkeit berichtete.
In dürren Worten erklärt: Die “Holoportation” ist eine neue Methode der Übertragung von menschlichen 3D Modellen, die erfasst, komprimiert und in Echtzeit an jeden Ort dieser Welt übertragen und rekonstruiert werden können. Im Verfahren ganz ähnlich wie es bei Raumschiff Enterprise mit Menschen passierte – doch deutlich ungefährlicher. Allerdings gehen die Möglichkeiten von HoloLens noch darüber hinaus: In der gemischten Realität können die Brillenträger auch einander sehen und mit weit entfernten Menschen so interagieren, als ob sie physisch anwesend wären.
Update per 9.12.2016:
KURIER/Futurezone berichtet über das erste Holoportieren aus einem fahrenden Auto!
Anschaulicher wird es in dem Video dazu, das kurz vor Ostern veröffentlicht wurde:
Ein Nachsatz zum Nachdenken: Was immer mit “Interaktion” zwischen Menschen möglich ist, wird auch ein potentieller Anwendungsfall für ein mögliches Produkt sein. Das erlaubt ein breites Spektrum. Dein Kommentar dazu?
PS. Eine Super Demo zu dem Thema gibt es auch als TED Talk von Alex Kipman: https://www.ted.com/talks/alex_kipman_the_dawn_of_the_age_of_holograms#t-772381