IDC-Studie prognostiziert: Jeder achte wird in fünf Jahren noch IT-Analphabet sein
Nur weil gerade in der heimischen Innenpolitik so viel von Arbeitsmarkt-Initiativen gesprochen wird. Eine gestern veröffentlichte Studie, die europaweit durchgeführt wurde, zeigt den dramatischen Handlungsbedarf in Richtung “IT-skills” auf:
Die Bedeutung von IT-Kenntnissen nimmt auf dem europäischen Arbeitsmarkt weiter zu. In neun von zehn Berufen wird zukünftig PC-Wissen benötigt. Im Jahr 2014 wird jedoch noch immer etwa jeder achte Arbeitnehmer (13 Prozent) in Deutschland keine IT-Basiskenntnisse besitzen – die Zahlen haben auch für Österreich Relevanz. Schon heute haben 15 Prozent im deutschsprachigen Raum kein Grundwissen im Umgang mit PC und Internet. Dies ergab eine Befragung des Analystenhauses IDC im Auftrag von Microsoft unter 1.000 Personalentscheidern in 13 europäischen Ländern. Neben mehr IT-Ausbildung fordern die befragten Unternehmensentscheider auch anerkannte Zertifizierungen von IT-Kenntnissen.
Die Einschätzung der Personalverantwortlichen ist besorgniserregend. Im Hinblick auf berufsrelevante IT-Kenntnisse wird der digitale Graben in Europa sogar größer und nicht kleiner.
Nach der aktuellen europaweiten Befragung von IDC wird IT-Wissen in fünf Jahren in neun von zehn Jobs eine Schlüsselqualifikation sein. Etwa die Hälfte der Personalverantwortlichen gab an, dass IT-Kenntnisse für immer mehr Jobs eine Grundvoraussetzung sind. Diese Entwicklung sei unabhängig von der derzeitigen Wirtschaftkrise, sondern bedingt durch den steigenden Einsatz von Informationstechnologie in Unternehmen. Die Unternehmensentscheider erwarten zudem, dass bei der Auswahl von Bewerbern in den kommenden fünf Jahren IT-Kompetenz mehr Bedeutung zukommen wird. Schon heute wird Basiswissen in Text- und Tabellenkalkulation in vielen Berufen vorausgesetzt.
„Bewerben sich zwei Personen auf eine Stelle und weisen die gleichen Qualifikationen auf, dann entscheide ich mich für die Person, die bessere IT-Kenntnisse besitzt“
(Tim Ackermann, Director Regional HR, Swarovski AG)
Laut den befragten Personalverantwortlichen ist der Bedarf nach IT-Weiterbildung weiterhin sehr hoch. Im Einzel- und Großhandel und in der öffentlichen Verwaltung ist die Nachfrage am größten. Um einen Nachweis über tatsächliche Kenntnisse zu haben, halten mehr als 20 Prozent der befragten Personalentscheider anerkannte IT-Zertifizierungen für ihre Mitarbeiter für unverzichtbar.
Ich denke, dass dies auch einen klaren Handlungsauftrag an die politisch Verantwortlichen dieses Landes darstellt, IKT Bildung und Ausbildung in den derzeit geplanten Arbeitsmarkt-Paketen mitzudenken und in entsprechende Initiativen zu giessen.
Das betrifft den Bildungs- wie auch Ausbildungs- und Weiterbildungsbereich wie auch spezielle Fördermassnahmen der gesellschaftlichen Kohäsion für benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Die IKT Branche wird hier ebenfalls ihren Beitrag leisten, da bin ich mir sicher. Aber nur in einem gemeinsamen Schulterschluß zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wird es möglich sein, die notwendige Dynamik für eine breite Initiative dazu zu bekommen.
Die European Alliance on Skills for Employability gibt dafür bereits einen groben Handlungsrahmen, mehr Details dazu auch auf der Webseite von CSR Europe, Anfang März wird es übrigens eine von der EU Kommission initiierte europaweite “E-Skills Week” geben, welche auch in Österreich Aktivitäten vorsieht. Der Träger dafür ist das heimische Bildungsministerium. Microsoft Österreich ist auch dabei. More to come …
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